🇦🇹 Wiener Staatsoper

Die Wiener Staatsoper, das „Erste Haus am Ring“, ist eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt.

Wähle deine Sprache

🇩🇪 | 🇬🇧 | 🇮🇹 | 🇨🇳 | 🇷🇺 | 🇦🇪

Wiener Staatsoper

0:00

Audioguide - Press Play

Dieser Inhalt kann nicht angezeigt werden, weil Cookies deaktiviert sind.

Einstellungen hier ändern.

Die Wiener Staatsoper

Die weltberühmte Wiener Staatsoper liegt an der Wiener Ringstraße. Dort, wo sich heute der prachtvolle Boulevard rund um den 1. Bezirk der Stadt schmiegt, verlief bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadtmauer rund um Wien.

Damals erfuhr die pulsierende Stadt ein schnelles Wachstum und es wurde mehr Platz benötigt. Kaiser Franz Josef war es, der am 20. Dezember 1857 ein Schreiben an den damaligen Innenminister Alexander von Bach sandte und darin den Abbruch der Stadtmauer befahl. An der neu entstandenen Straße wurden von Adeligen und Großbürgern sogleich prächtige Palais in Auftrag gegeben. Es folgten das Parlament, das Rathaus, das Burgtheater, die Universität Wien, das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum und, und, und … Mit der Vienna Ring Tram können Sie übrigens all diese Meisterwerke bequem von der Straßenbahn aus bewundern.

Eines der imposantesten Gebäude an der Wiener Ringstraße ist die Wiener Staatsoper im Stil der Neorenaissance. Die Pläne des Monumentalgebäudes stammen von dem Wiener Architekten August Sicard von Sicardsburg, Eduard van der Nüll gestaltete die Innendekoration. Der Grundstein wurde am 20. Mai 1863 gelegt, die Fertigstellung erfolgte 1869. Die Eröffnung wurde am 25. Mai mit der Premiere von „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth gefeiert. Direktoren wie zum Beispiel Franz von Dingelstedt oder Franz von Jauner sorgten durch ihren hohen künstlerischen Anspruch für eine neue Qualität. Vor allem Gustav Mahler prägte in seinen Jahren als Direktor zwischen 1897 und 1907 die Staatsoper durch eine grundlegende Modernisierung von Aufführungen und Bühnenstil.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten brachen auch über die Oper tragische Zeiten herein. Ab 1938 wurden viele Mitglieder des Hauses verfolgt, vertrieben und getötet, eine ganze Reihe von Werken durften nicht mehr aufgeführt werden. Mit der Zerstörung von Zuschauerraum und Bühne durch einen Bombenangriff am 12. März 1945 fand der Kulturtempel ein vorläufiges jähes Ende.

Während nach dem Krieg das Ensemble in die Wiener Volksoper und in das Theater an der Wien auswich, startete der Wiederaufbau der Staatsoper. Am 5. November 1955 kehrte mit der Aufführung von Beethovens „Fidelio“ unter Karl Böhm endlich wieder Leben in das Haus am Ring zurück – mit einem neu gestaltetem Zuschauerraum und neuer Bühnentechnik.

Wenn man an die Wiener Staatsoper denkt, so ist dies nicht nur mit faszinierenden Opern- und Ballettaufführungen verbunden. Eine ganz besondere Veranstaltung erweckt das rege Interesse der Öffentlichkeit: Der weltberühmte Wiener Opernball. Er findet jedes Jahr am letzten Donnerstag im Fasching statt und wird live in die ganze Welt übertragen. Die Tradition des Wiener Opernballs hat seinen Ursprung in den rauschenden Festen des Wiener Kongresses zu Beginn des 19. Jahrhunderts und fand unter anderen in den Redoutensälen der Hofburg oder im Theater an der Wien statt. 1869, als das neue Opernhaus bezogen wurde, ließ Kaiser Franz Josef hier keine Tanzfeste zu. Erst 1877 gab er seine Zustimmung zu einer Soirée, bei der allerdings eigentlich nicht getanzt werden durfte. Die Besucher konnten der mitreißenden Musik offenbar nicht bis zum Schluss stand halten, wie eine Zeitung am nächsten Tag berichtete: „... nach Mitternacht gab es den ersten regelrechten Tanz im Festsaal unseres Opernhauses.“ Die erste Veranstaltung die den Namen „Wiener Opernball“ trug war im Jänner 1935 und ab 9. Februar 1956 erstrahlen Zuschauer- und Bühnenraum in der prächtigen Dekoration des Opernballs.

Das Opernhaus steht für glanzvolle Inszenierungen, große Sängerinnen und Sänger und bedeutende Dirigenten. Es zählt weltweit zu den bekanntesten seiner Art und hat das größte Repertoire zu bieten. Und große Namen prägen das Image der Wiener Staatsoper. Schon Verdi und Wagner kamen nach Wien um ihre Werke persönlich zu leiten. Maria Callas, Edita Gruberova, Agnes Baltsa, Anna Netrebko, Elina Garanca, Placido Domingo, Theo Adam, Luciano Pavarotti, Jose Carreras oder Jonas Kaufmann haben das Publikum begeistert. Dirigenten wie Igor Strawinsky, Robert Stolz, Herbert von Karajan, Karl Böhm, Leonard Bernstein, Carlos Kleiber, Lorin Maazel, Claudio Abbado, Nikolaus Harnoncourt, Riccardo Muti und Zubin Mehta spornten das Staatsopernorchester zu Höchstleistungen an.

Bis heute zählt die Wiener Staatsoper zu den gefragtesten Spielorten aller Künstler der Opern- und Ballettszene. Auch der Nachwuchs drängt nach. Wie Alma Deutscher, die junge britische Komponistin, Pianistin und Geigerin. Ihre zweite Oper „Cinderella“ wurde hier unter der Leitung von Zubin Mehta 2016 aufgeführt.

Das Haus am Ring mit seinem Staatsopernorchester und dem Chor der Wiener Staatsoper absolviert jährlich mehr als 360 Opern- und Ballettaufführungen, Konzerte und Liederabende im Hauptgebäude und auf seinen Nebenbühnen. Eine davon sollten Sie bei einem Wien-Trip auf jeden Fall besuchen. Ich verrate Ihnen zum Schluss noch ein Geheimnis: Die beste Sicht und die beste Akustik in der Wiener Staatsoper bieten die Plätze 36 und 37 in der Galerie Mitte, 2. Reihe.


Zurück zum Seitenanfang | Zurück zur Startseite

LIS INFORMATIONSSYSTEME GMBH.
COPYRIGHT © 2024

logo LiS Audioguide