🇦🇹 Spanische Hofreitschule

Die berühmte Spanische Hofreitschule Wien ist die älteste Reitschule der Welt.

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Die Spanische Hofreitschule

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Die Spanische Hofreitschule

Die Spanische Hofreitschule

Kraft, Anmut, Harmonie: Die prächtigen weißen Hengste der spanischen Hofreitschule ziehen schreitend, tänzelnd, galoppierend und springend ihr Publikum in ihren Bann. Die Eleganz der Bewegungen der stolzen Pferde und die Einheit, die zwischen ihnen und ihren Bereitern (seit 2016 auch Bereiterinnen) herrscht sind unübertrefflich.

Die 72 weltberühmten weißen Hengste haben ihr Zuhause in der Stallburg. Diese ist ein Teil der Wiener Hofburg und ältestes sowie bedeutendstes Renaissancegebäude der Stadt. Sie wurde in den Jahren 1565 bis 1569 erbaut – als Stallungen für die Leibpferde der Habsburger.

Als einzige Institution der Welt hält die Spanischen Hofreitschule in Wien die klassische Reitkunst in Renaissancetradition am Leben. Hier wird die so genannte „Hohe Schule“ seit mehr als 450 Jahren ohne Unterbrechung unverändert gepflegt. Wegen ihrer Einzigartigkeit zählt sie seit 2015 auch zum immateriellen UNESCO Kulturerbe der Menschheit.

Nicht nur der Bau der Stallburg wurde 1565 in Auftrag gegeben. Im selben Jahr wurde ein Reitareal nächst der Hofburg errichtet. Der „Thumblplatz“ gilt als Grundstein der Spanischen Hofreitschule. 1580 gründete Erzherzog Karl II. das Hofgestüt am Karst in der Nähe von Lipica, ein Dorf im damaligen Österreich, heute in Slowenien. Mit Pferden aus Spanien wurde dort bereits die Zucht einer Rasse begonnen, die alle Voraussetzungen für die hohe Reitkunst hat. Nur die besten Pferde kamen an den Wiener Hof.

Um die Ausbildung und Schulung des Jung-Adels in der Reitkunst zu fördern, gab Kaiser Karl VI den Bau der Winterreitschule in der Wiener Hofburg bei Josef Emanuel Fischer von Erlach in Auftrag. Sie wurde als „der schönste Reitsaal der Welt“ zwischen 1729 und 1735 erbaut und bildet den passenden Rahmen für das unübertreffliche Schauspiel. Und dies übrigens auch heute noch, denn die prächtige Reithalle ist im Originalzustand erhalten und ein wahres Schmuckstück der barocken Baukunst.

Am Hof legte man immer größten Wert auf die „Hohe Schule“ zu Pferd. Maria Theresia weitete den Kult noch weiter aus: Unter ihrer Herrschaft wurden in der Winterreitschule Bälle, Maskenfeste und Reiterspiele veranstaltet.

Während durch die Französische Revolution und die Napoleonischen Kriege überall in Europa Institute, welche ebenfalls die klassische Reitkunst pflegten ihre Arbeit beendeten, wurde in Wien die Tradition fortgesetzt. Auch die beiden Weltkriege konnte diese Institution trotz aller Widrigkeiten überstehen. 1955 kehrten die 10 Jahre zuvor evakuierten Pferde in die Hofburg zurück. Zum ersten österreichischen Nationalfeiertag am 26. Oktober fand auch wieder die erste Vorführung statt.

Mit ihrer Intelligenz und ihrem lebhaften Charakter, ihrem besonderen Körperbau und ihrer Grazie sind Lipizzaner bestens für die Reitkunst der Hohen Schule geeignet. Zur Zucht der ältesten Kulturpferderasse Europas wurden seit Beginn des 18. Jahrhunderts nicht nur spanische, sondern auch italienische, deutsche und dänische Hengste mit spanischem Blut verwendet, später auch orientalische. Gezüchtet werden die Lipizzaner seit 1920 im Gestüt Piber in der Steiermark. Nebenbei bemerkt ein Ausflugsziel, das sich unbedingt lohnt.

Pro Jahr werden in Piber rund 40 Fohlen geboren. Sie sind zu Beginn schwarz, braun oder grau. Das typische weiße Haarkleid kommt erst nach vier bis zehn Jahren zum Vorschein. Ganz selten bleibt ein dunkles Fell bestehen. Im Sommer erlangen die Jungtiere auf den Almen auf 1.500 Meter Seehöhe Trittsicherheit und Ausdauer. Mit drei bis vier Jahren kommen dann die talentiertesten Hengste in das Trainingszentrum Heldenberg zur Ausbildung.

Die Vorführungen der Spanischen Hofreitschule sind ein unvergessliches Erlebnis. Die anmutigen Hengste verzaubern die Zuschauer sobald sie in Formation auf dem Reitplatz erscheinen. Begleitet von Musik aus der Feder von Mozart, Johann Strauß und Co. führen sie ihre schwierigen Gangarten und Figuren aus der „Schule über der Erde“ vor. Die Ausführung von Piaffe, Passage, Pirouette, Traversale, Capriole oder Courbette (sprich alle OHNE „e“) faszinieren ob ihrer Perfektion. Der Höhepunkt der Darbietung ist dann die Schulquadrille. Dabei tanzen acht weiße Hengste über 20 Minuten die längste Quadrille der Welt. Und bieten dem Publikum ein unvergessliches Erlebnis. Bei einem geführten Rundgang kann man aber auch noch einen Blick hinter die Kulissen machen und sogar die Stallungen besichtigen. Wenn Sie dort dann einen braunen Lipizzaner erspähen dürfen Sie sich nicht wundern. Denn der Brauch, mindestens eines der prächtigen Tiere mit dunklem Haarkleid in die Stallburg zu holen gibt es schon sehr, sehr lange und soll Glück bringen!


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