🇦🇹 Schloss Belvedere
Schloss Belvedere die herausragende, historisch gewachsene Kunstsammlung vor imperialer Kulisse.
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Zwischen dem Schwarzenbergplatz an der Ringstraße und dem Landstraßer Gürtel erstreckt sich das prachtvolle barocke Ensemble des Schloss Belvedere. Es zählt zu den schönsten barocken Bauten Europas und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Nicht nur für die Wiener, sondern für alle Österreicher hat dieses eine besondere Bedeutung. Denn dort wurde am 15. Mai 1955 der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet und damit nach dem zweiten Weltkrieg ein neues Kapitel für die Republik aufgeschlagen.
Die Schlossanlage mit dem klingenden Namen, der aus dem italienischen übersetzt „Schöne Aussicht“ heißt, wurde zwischen 1714 und 1723 von Johann Lucas von Hildebrandt für Prinz Eugen von Savoyen, einer der bedeutendsten Feldherren des Habsburgerreiches, erbaut. Außerhalb der Wiener Stadtmauer, die entlang der heutigen Ringstraße verlief. Die zwei Schlösser – das Untere und das Obere Belvedere – sind durch eine barocke Gartenanlage mit drei großen Terrassen, Brunnen und Wasserbassins verbunden. Das Untere Belvedere war ein bestehendes Gebäude, das von Prinz Eugen mit dem Grundstückskauf erworben und nach seinen Vorstellungen zum Wohnschloss inklusive Orangerie und Prunkstall umgebaut wurde. Das Obere Belvedere liegt rund 23 Meter höher und diente Repräsentationszwecken. Eine wichtige Einrichtung, war der Prinz doch durch seine ruhmreichen Siege vor allem über die Osmanische Armee schon zu Lebzeiten eine Legende. Zahlreiche Bilder, Büsten und Statuen seiner Person belegen seine große Beliebtheit. Die bekannteste Reiterstatue, das stattliche „Prinz-Eugen-Reiterdenkmal“ ist übrigens am Heldenplatz zu finden.
Prinz Eugen war aber nicht nur ein begabter Feldherr, sondern auch ein geschätzter Sammler und Kunstmäzen. So wird zum Beispiel seine umfangreiche Büchersammlung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt. Wie passend, dass aus dem Schloss Belvedere ein wahrer Kunsttempel wurde. Die Österreichische Galerie Belvedere nahm ihren Anfang, als die kaiserlichen Kunstsammlungen zu umfangreich für die dafür vorgesehene Stallburg im Komplex der Hofburg wurden. Maria Theresia, die das Schloss nach Prinz Eugens Tod erwarb, ordnete 1776 an die Werke der kaiserlichen Galerie in das Obere Belvedere umzusiedeln. Das Untere Belvedere beherbergte danach die Ambraser Sammlung sowie antike und ägyptische Kunst. Alle Kunstwerke wurden 1891 in das damals neu errichtete Kunsthistorische Museum gebracht. Schon 1903 eröffnete dann das „k. u. k. Ministerium für Kultus und Unterricht“ im Unteren Belvedere die „Moderne Galerie“ die später in „Österreichische Staatsgalerie“ umbenannt und auf das Obere Belvedere erweitert wurde. In den 1920er-Jahren wurden ein Barockmuseum, eine Galerie des 19. Jahrhunderts und eine Moderne Galerie in der Orangerie geführt. Bedeutende Werke wurden eingekauft, zum Beispiel Gemälde von Gustav Klimt und Egon Schiele. Nach dem zweiten Weltkrieg konnte 1955 das Obere Belvedere nach mehrere Jahre andauernden Renovierungsarbeiten wieder für Kunstinteressierte geöffnet werden.
Heute führt bei einem Wien-Besuch kein Weg am Schloss Belvedere vorbei. Diese herausragende, historisch gewachsene Kunstsammlung im kaiserlichen Ambiente zählt zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten Wiens. Die einzelnen Sammlungsbereiche geben einen umfassenden Überblick von der Kunst des Mittelalters über Barock bis hin zur Zeitgenössischen Kunst. Von großer Bedeutung sind etwa die ausgestellten Werke des französischen Impressionismus und des Wiener Biedermeiers. Größter Stolz des Hauses sind die Werke österreichischer Maler des Fin de Siècle und des Jugendstils. In der Ausstellung „Kunst um 1900“ im Oberen Belvedere ist neben Bildern von Egon Schiele und Oskar Kokoschka die weltweit größte Sammlung von Gemälden Gustav Klimts zu finden. Auch eines seiner berühmtesten Werke, „Der Kuss“. Er begann das Bild, dem er ursprünglich den Namen „Das Liebespaar“ gab, 1908 zu malen und vollendete es 1909. Es wird zu Klimts „goldener Phase“ gezählt, in der er seine bedeutendsten Bilder malte. Feine Gold-, Silber- und Platinblättchen zieren den Hintergrund, die Gewänder des eng umschlungenen Paares sind mit Blattgold belegt. Als Klimt das Bild das erste Mal der Öffentlichkeit präsentierte, kaufte es der Österreichische Staat. „Der Kuss“ brachte Klimt die damals hohe Summe von 25.000 Kronen ein und wechselte seinen Platz von Klimts Atelier in die neu gegründete Moderne Galerie im Unteren Belvedere.
Wenn Sie vor allem an zeitgenössischer Kunst interessiert sind, sollten Sie auch noch einen Sprung in die Dependance des Belvederes machen. Das Belvedere 21 ist in einem Pavillon untergebracht der gar nicht weit entfernt auf der anderen Seite des Gürtels liegt und als Architekturikone der Nachkriegsmoderne gilt. Das Museum selbst ist Schauplatz für österreichische und internationale Kunst der Gegenwart, Film und Musik.
Und Achtung: Auch wenn Belvedere am Ende mit einem e geschrieben wird, ausgesprochen wird es nicht!
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